Unvergessen

all die, die uns zu früh verlassen haben



Raja

Raja wurde ca. 2001 im Stall eines Vermehrers in den Niederlanden geboren und hat nichts kennen lernen dürfen. Als sie am 28.05.2004 von RiN befreit wurde, bestand sie nur aus Angst und nochmals Angst, ihre Augen waren immer weit aufgerissen. Ich las schon lange dort, wollte gerne eine Patenschaft für eine geschundene Zuchthündin übernehmen und Raja wurde mein Patenkind. Heute weiß ich, es war Schicksal!

Ich beobachtete sie ca. 1 Jahr lang, durch ihre Ängste konnte sie erstmal nicht vermittelt werden, ich hielt Kontakt zur Pflegestelle. Dort durfte sie das erste Mal Hund sein und lernte Haus, Familie und Kinder kennen. Sie wurde in ein großes Rudel eingebunden und konnte zuerst aus sicherer Entfernung beobachten. Doch eines Tages musste sie die Pflegestelle wechseln, ich versuchte auch mit der neuen Pflegestelle Kontakt zu halten, leider war dies schwieriger. Nach einiger Zeit, wechselte sie zurück zur ersten Pflegestelle, diese Familie adoptierte Raja dann auch.
Ich war glücklich, mein Patenkind durfte endlich ankommen!

Leider war dieses Glück nur von kurzer Dauer, aus familiären Gründen kam Raja zurück in die Obhut von RiN. Im März 2005 kam sie also in ihre letzte Pflegestelle, auch hier kontaktierte ich Pflegemama Conni und war sehr erfreut, dass diese bereitwillig berichtete, wieder schickte ich ein Päckchen mit vielen schönen Dingen für „mein“ Patenkind Raja. Im Mai 2005 hatte ich Urlaub geplant, da Conni und ich jetzt auch öfter telefonierten, fragte ich ob ich Raja einmal sehen dürfte, bevor sie vermittelt wird. Conni stimmte direkt freudig zu und bot uns sogar an bei Ihr zu übernachten, eigentlich wollten wir dass nicht, denn Jedi ist nicht so einfach mit vielen Hunden zusammenzubringen. Doch wider Erwarten ging alles sehr gut und er mochte Raja sofort!

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Doch von Anfang an, denn das Wunder von Sehnde, war eigentlich unsere Ankunft am Freitag den 20.05.2005, wir ließen Jedi im Auto und klingelten. Holger betritt den Flur und Raja liegt dort im Körbchen, sie sieht ihn, er sieht sie und es hat gefunkt. Sie legte sofort ihren Kopf in seine Hände…! Eine Hündin die panische Angst vor Männern hat?!?!

Es war um ihn geschehen, der Mann der nie einen zweiten Hund wollte, bestand sofort darauf Raja mit nach Hause zu nehmen! Doch ich versuchte Ruhe zu bewahren und sagte wir bleiben ja noch ein paar Tage. Dann sind wir erst einmal alle zusammen spazieren gegangen, damit Jedi sich an Raja, Pedro und an Sky, die beiden anderen Hunde von Conni, gewöhnen konnte. Auch da fielen Conni sofort Kleinigkeiten auf, obwohl wir hinter Raja hergingen, machte sie ihre Geschäfte, dies war vorher nicht möglich gewesen. Im Freilauf näherte sie sich Jedi an und als wir wieder bei Conni zu Hause waren, ging Holger und Jedi im 10-15 min. Takt immer wieder zu ihr in den Flur um sie zu bekuscheln. Samstag den 21.05.2005 wollten wir zusammen am Kanal spazieren gehen, dorthin mussten wir mit dem Auto fahren. Raja, Pedro und Sky in Conni’s Wagen, Jedi bei uns. Conni macht die Klappe auf Raja springt raus und was macht sie, sie springt zu Jedi in den Wagen, wir hielten den Atem an, ob sie sich jetzt eine von ihm fängt, aber nix, sie durfte bei ihm im Auto liegen. Danach spazierten wir den Kanal entlang, Raja immer bei Holger und Jedi, es war zu schön anzusehen!

Wir hatten geplant bis Sonntag den 22.05.2005 zu bleiben und kaum hatte Holger die Augen sonntags auf, sagte er ich kann sie nicht hier lassen, sie muss mit uns nach Hause. Ich stimmte zögerlich zu, denn ich hatte das ganze Jahr die Berichte gelesen und ich hatte totale Angst zu versagen, dass wir es nicht schaffen und Raja nochmals wechseln müsste und das wollte ich ihr auf jeden Fall ersparen! Nun wurde RiN kontaktiert und GsD kannte ich eine der Stützen des Vereins persönlich, die uns dann grünes Licht gab.

So starteten wir zu viert unsere Heimreise, versprachen Raja, dass sie für immer bei uns bleiben würde und 2 wunderschöne Jahre begannen, denn Raja hatte uns ausgesucht! Sie eroberte unsere Herzen im Sturm und lernte ganz viel Liebe und Geborgenheit kennen. Jedi beschützte sie, wenn es nötig war und überließ ihr sogar innerhalb des Hauses die Rudelführung ;- ) . Wir fuhren zusammen ans Meer nach Dänemark, nach Holland und Belgien und im letzten Jahr zu dem wohl schönsten Urlaub nach Frankreich. Sie liebte es am Strand rumzustromern, in die Wellen zu laufen und im Watt liegen, während wir nach Steinen und Muscheln suchten. Sie hatte eine Lebensfreude, die einfach nur ansteckte! Ihre Ängste außerhalb der Familie blieben zwar, aber sie wurde mit jedem Tag mutiger und wenn es sein musste, wurde auch mal jemand verbellt. Da konnte man keinen ängstlichen Hund erkennen, doch fremde Menschen machten ihr immer wieder Angst, doch mit Holger, Jedi und auch mir an der Seite überwand sie viele ihrer Ängste.

Raja´s 5. Geburtstag...klick aufs Foto...


Leider ist sie im April diesen Jahres (19.04.2007) für immer eingeschlafen, da sie an Knorpelkrebs litt. Wir vermissen sie so sehr und werden sie nie vergessen, denn wir hatten das große Glück von ihr geliebt zu werden....

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Raja ist fort...

...und ein weiterer Stern leuchtet vom Himmelszelt.

Raja heißt übersetzt aus dem russischen Paradies und ich hoffe dort ist sie nun auch.

Raja bedeutet uns soviel, sie war das Beste, was uns je passiert ist und wir lieben sie so sehr, dass wir sie gehen ließen. Leiden ist das was wir ihr auf jeden Fall ersparen wollten. Sie ist in ihrem geliebten Garten auf ihrer Palette eingeschlafen, Holger und ich hielten sie fest in unseren Armen. Es war alles sehr friedvoll, ruhig, aber auch unwirklich, wir ließen sie noch eine Weile dort und kuschelten mit ihr. Die Nacht verbrachte sie im Wintergarten, da lag sie oft und gerne, um in ihren Garten zu schauen.

Freitag bereiteten wir ihr Grab vor, sie sieht nun jeden Tag die Sonne aufgehen. Wir schmückten es mit blauen Blumen, als wir sie begruben erklangen die Glocken im Nachbardorf, für diesen unseren besonderen Schatz.

"Denn bei deiner Ankunft haben wir dir versprochen, deine Odyssee hat ein Ende, du gehst hier nie mehr fort, du bleibst für immer bei uns und in unseren Herzen."

"Raja Mausemotte, wir vermissen dich soo, dein Lachen, deine klopfende Rute, für jede noch so kleine Aufmerksamkeit und sei es nur ein kurzer Blick gewesen." Nun gibt es keine die mich von der Couch schmeißt, weil man sich so fest ankuscheln muss, dass für mich kein Platz mehr blieb. Keine die so schön mit Holger kuschelt, dabei auf der Couch einschläft und so schön melodisch schnarcht. Keine die sich so wie du auf die Gassirunden freut. Keine die im Garten im Bachlauf liegt und den Schmetterlingen zuschaut. Keine die lautstark ihre Spielerunden einfordert und keine die abends noch ne Runde kuscheln kommt, bevor Holger ins Bett kommt. Keine die den Langschläfer Jedi aus seinem Bett bellt und ihn, wenn er dann endlich aufgestanden ist so knutscht, dass er keinen Schritt vorwärts kommt. Keine die durch den Matsch rennt und keine Pfütze auslässt. Keine die mehr schlabbert, als sie trinkt. Keine die ruhig unter dem Tisch liegt und niemals bettelt. Keine die über sich hinaus wächst, wenn fremde Menschen kamen, die es deiner Meinung nach zu vertreiben galt….. niemand hätte in dieser Situation gedacht, dass du eigentlich eine Angstmaus bist. Doch egal wie ängstlich du warst, du warst da und ein jeder hatte nur Augen für dich und deine dir eigene Persönlichkeit.

Wir vermissen dich und dein strahlendes Lächeln, deine Fröhlichkeit, deine nassen Küsse, dein Kopf auflegen, dich zu halten ist wie warme Sonnenstrahlen…

Wir danken dem Schicksal, dass Raja zu uns gebracht hat, auch wenn die Zeit viel zu kurz war. Wir haben gemeinsam gekämpft und gehofft, doch als der Kampf aussichtslos wurde, schwand auch die Hoffnung….. wir hätten so gerne weiter gekämpft, damit die Hoffnung niemals geht!

Wie werden dich nie vergessen, du bist tief in unserem Herzen.

In Liebe und in tiefer Trauer Iris, Holger und Jedi