Osteochondrosarkom / Chondrosarkom,
bösartiger Tumor des Knorpelgewebes, gelegentlich zahlreich auftretend
(»Chondrosarkomatose«); nach dem Osteosarkom der häufigste maligne Knochentumor,
vorwiegend im Erwachsenenalter; Lokalisation: große Röhrenknochen, Knochen des
Stammskeletts, Becken, Schultergürtel; entsteht meist innerhalb eines Knochens
(zentrales Ch.), bzw. auf dem Boden eines Enchondroms (sekundäres Ch.); der Tumor
wächst i.d.R. langsam u. ohne massive Knochenzerstörung mit dementsprechend dezenter
klinischer Symptomatik (z.B. Beschwerden durch Schwellung) u. kann daher bei Diagnose
schon relativ groß sein; Therapie: radikale operative Entfernung.
Quelle: Roche Lexikon Medizin, 4.Auflage; © Urban & Fischer Verlag, München 1984/1987/1993/1999
Raja
Habe mich nun entschlossen endlich über unser trauriges Schicksal zu schreiben.
Ich möchte noch sagen, dass wir nicht wissen, ob wir auf dem richtigen Weg sind,
doch die gute Laune und auch ihr ganzes Verhalten stärkt uns auf diesem Weg...
doch die Hände in den Schoß zu legen und abzuwarten, dass konnten wir nicht.
An einem Freitag Mitte Oktober 2006 humpelte Raja auf einmal vorne rechts und
auch mal vorne links, wir warteten das Wochenende ab und fuhren Montags zum Tierarzt.
Auf meine Nachfrage wurde auch Blut auf Borreliose abgenommen, da ich gelesen
hatte, dass im Falle von Borreliose die Hunde wechselseitig lahmen.
Dienstags war der Befund schon da, Borreliose positiv, sie bekam darauf
hin Antibiotika und das Lahmen hörte sofort auf. Da aufgrund von Rücksprachen
mit Parasitus Ex, das gegebene AB (Ibaflin300) nicht bei Borreliose wirkt,
sind wir auf ein AB für Borreliose (Doxycyclin200) umgestiegen. Ab dem Zeitpunkt
humpelte sie wieder, sie bekam 4 Tage Schmerztabletten (Previcox) und humpelte
noch 7 Tage nach Einnahme nicht. Doch am Tag 8 fing es wieder an, also weitere
Gabe von Schmerzmedikamenten (Previcox 1 x tägl.). Ob der Erklärungen, dass es
bei Borreliose trotz Medikamentengabe Lahmheiten auftreten, hatte ich beschlossen
sie röntgen zu lassen und zwar auf ED und gleichzeitig auf HD.
Am 04.12.06 war es soweit, ich fuhr nach Bonn zum röntgen und dann kam
die Diagnose: Knochenkrebs/ Osteosarkom! Kommentar des Arztes „Schmerzmittel
so lange es geht und dann in Würde gehen lassen“. Ich stand da und konnte nicht mehr denken...
wie konnte es sein, sie ist 5 1/2 Jahre alt?!
Nach der Ohnmacht, kamen meine Gehirnwindungen wieder in Gang, ich dachte
wir müssen kämpfen und das versuchen wir bis heute. Natürlich nur in dem
Rahmen wie Raja’s Zustand es zulässt und wir den Eindruck haben, ihr etwas
Gutes zu tun.
Ich bat um die Röntgenaufnahmen und wollte eine 2. TA Meinung einholen,
mein Tierärztin bestätigte die Aussage, doch ich wollte es genau wissen.
Sie empfahl uns eine Tierklinik in Aachen, dort würde man mir es genau erklären können.
Wir fuhren zu Dr. G. in Kalkar. Er schaute sich Raja an und sagte, er könne es nicht glauben,
da Raja nun 2 Monate ein unbehandeltes Osteosarkom hätte und mit einer Schmerztablette
am Tag könnte sie niemals so unbekümmert auf seinem Hof rumspazieren. Er tastete sie
ab und schaute sich die Bilder an, er sagte er sieht was, aber für ihn sieht es nicht
nach einem Osteosarkom an. Wir schöpften Hoffnung, doch die Angst überwog. Am gleichen
Tag hatten wir am Nachmittag den Termin in der Tierklinik Aachen.
Wir zeigten die Bilder vor und es wurde sofort ein Osteosarkom erkannt,
der einzige Weg wäre eine Amputation. Wir waren geschockt und sprachlos,
das Gewicht wäre nicht so schlimm, sie hätten sogar einem Leonberger das
Vorderbein amputiert.
Wir entschieden uns, erst einmal ein CT mit Biopsie machen zu lassen,
dies konnte nur Donnerstags gemacht werden. Termin 16:00h, CT wurde
gefahren und 2 Punkte in ihrer Lunge (2-3mm) entdeckt, die aber auch alte
Infektionen gewesen sein könnten. Der Radiologe konnte auch nicht mit Sicherheit
sagen, ob es ein Osteosarkom, oder eine Osteomyelitis/ Knochenhautentzündung sein
könnte. Denn ich hatte alles im Netz abgesucht, was ich nur finden konnte, Osteosarkome
siedeln sich im Gelenk an und wachsen sehr schnell. Raja's Befund war aber nicht im
Gelenk sondern auf dem Röhrenknochen. Bei Gelenksarkomen entstehen die Schmerzen sehr
schnell und der Hund zeigt es auch an. Das erste Antibiotika das Raja für Borreliose bekam
richtete sich auf den Erreger Staphylococcus Aureus, dieser Erreger tritt bei
Knochenhautentzündung auf, dies war meine Hoffnung. Doch kein reden half, niemand außer
dem TCM'ler hörte überhaupt zu. Man riet uns zur Amputation mit einer fast normalen
Lebenserwartung, doch bei jedem Besuch in der Klinik relativierte sich der Zeitraum...
Auf Nicole's Homepage habe ich ihre Ausführungen zu Osteomyelitis das erste Mal gelesen,
ich schrieb sie an und sie gab mir den Tipp in die Tierklinik Kaiserberg zu fahren.
Wir hatten auch schon in Hofheim angerufen, doch die Termine waren noch lange hin und
da wir sowieso das Gefühl hatten, Zeit verschwendet zu haben (bzgl. der Borreliosebehandlung),
entschieden wir uns für Duisburg.
Dr. Zaisser hörte zu und sagte auch, das die Röntgenaufnahmen nicht auf ein Osteosarkom
schließen lassen und eben auch, dass sie nach all' der Zeit nicht mehr so fröhlich
sein könnte und vor allem laufen könnte.
Er schlug eine Biopsie vor, der Termin war am 19.12.2006 morgens um 08:30h
ab 16:00h könnten wir nachfragen. Holger hat sie dorthin gebracht, als sie abgeholt
wurde kam die Frage, falls man sieht, dass der Knochen porös ist, ob man direkt
amputieren sollte?? Er war geschockt, doch er sagte „ja“… die Stunden zogen sich
langsam dahin. Um 14:00 ging Holger zurück in die Klinik, der Doktor sah ihn und
gab uns unser kleines Weihnachtswunder. Sie kommt auf 4 Pfoten zurück zu uns, wir
waren glücklich, er sagte er hätte das gesamte Gewebe um den Knochen entfernt, es
könnte auch bösartig sein, aber der Knochen sei augenscheinlich nicht betroffen.
Wir genossen Weihnachten.....
und hofften das es ein vollständiges Wunder wird, nach
10 Tagen waren wir Fäden ziehen. Meine TA fragte ob ich was gehört hätte, leider nein,
trotz Nachfrage. Nun rief sie an und der Befund wurde gefaxt ---
Osteochondrosarkom/ Knorpelkrebs! Schock! Wir hatten so gehofft…..
Dann wieder Recherchen, der Unterschied zum Osteosarkom ist das es langsamer wächst,
Übereinstimmung bei den beiden Krebsarten, stark metastasierend. Nachteil man bemerkt
es meistens sehr spät.
Nun empfahl man uns Bestrahlungen, paliativ (schmerzlindernd), diese sind für unseren
Bereich (Entfernung) nur in Hofheim möglich, 3 Stck. diese haben wir nun hinter uns,
dazu wurde noch eine Chemo gegeben. Natürlich hat Raja nun eine stressige Zeit gehabt,
aber sie hat keinesfalls gelitten. Sie war fröhlich und hatte auch immer Hunger.
Gleichzeitig wurde nochmals ein CT gemacht, es wurde ein Punkt auf der Lunge gefunden
0,7mm groß. Wir bekamen die gleiche Erklärung, es könnte eine alte Infektion sein.
Es werden uns noch 4 weitere Chemos empfohlen, diese machen wir von ihrem Allgemeinzustand
abhängig. Lleider humpelt sie immer noch, doch sie geht wieder mit spazieren. Wir nehmen
Rücksicht, doch sie hat Lebenswillen und ihr fröhliches Wesen behalten. Ab heute bekommt
sie einmal pro Woche eine ½ Osteoporosetablette, diese soll den Knochen stärken und als
"Nebenwirkung" kann es das Tumorwachstum eindämmen.
Nun haben wir schon 4 Monate geschafft, seit dem ersten Humpeln weiterhin unseren
Weg gemeinsam gehen können.....2 Monate nach dem unsäglichen Röntgentermin, der
alles zusammenstürzen ließ. Sie ist immer noch so gut drauf, frech, frisst,
quengelt....alles wie sonst auch und wir hoffen und beten, dass es noch lange
so bleibt. Wir werden diesen Weg gemeinsam gehen, werden sie unterstützen so
lange es geht, so wie Raja es möchte und kann.
Nach der schulmedizinischen Therapie, möchten wir auf alternativem Wege
fortfahren, Akupunktur und/oder Misteltherapie.
Raja’s Krankheitsverlauf nach Datum
der Behandlung
RAJA
Retrievermix, geb. 01.07.2001
16.10.06 Blutuntersuchung auf Borreliose aufgrund von wechselseitigem Humpeln.
17.10.06 Bestätigung der Borreliose, Beginn der Einnahme von Ibaflin300,
von Stund an kein Humpeln mehr!!!
14-tägige Einnahme ohne jegliche Beschwerden mehr bis 31.10.06.
Danach sollte noch Doxiciclyn200 verabreicht werden, nochmals 21 Tage,
sofortiges Humpeln in Folge! (01.11. -22.11.06)
Auf unsere Nachfrage, bekam sie 4 Tage Previcox (1Tabl./Tag) danach 7 Tage kein Humpeln mehr. Dann täglich 1 Tablette Previcox.
04.12.06 ED-Röntgen, Diagnose „Osteosarkom“ keine Behandlung mehr möglich!
06.12.06 Vorschlag Haus TA, Amputation und CT
10.12.06 Vorstellung in einer Klinik Aachen, Diagnose nach Ansicht Röntgenbild
„Osteosarkom“!
14.12.06 Termin zum CT plus Gewebeprobe, Probe wurde nicht gemacht (?), Radiologe
konnte nicht mit Bestimmtheit sagen, dass es ein OS ist, oder ob es sich um
Osteomyelitis handelt (??)! 2 Punkte á 2-3mm könnte eine alte Bronchities sein. Keine Metastasenbildung!
Röntgenbild des gegenüberliegenden Beines ergab ein gesundes Bein!
19.12.06 Operationstermin in Aachen abgesagt! Termin zur Gewebeentnahme in der TK - Kaiserberg, aus der Gewebeentnahme wurde eine OP die das gesamte Gewebe entfernte, keine Amputation! 5 Tage Antibiotikum Synulox und Metacam!
29.12.06 Fäden ziehen, Befund erhalten „Osteochondrosarkom“
02.01.07 Nachfrage zu Befund, Dr. Zaisser leider in Urlaub, da keine Abgrenzung zu gesundem Gewebe gefunden wurde (?). Es wurde nur eine Probe eingeschickt und nicht das gesamte Gewebe (????) WARUM?
Weiterbehandlung empfohlen von Dr. Klesty: Hofheim Bestrahlung!
08.01.07 Vorbesprechung in Hofheim, Aussage „Amputation hätte nichts gebracht, vielleicht eine Lebensverlängerung von 2 Monaten.“ Raja soll 3 Bestrahlungen bekommen und eine Chemotherapie von 4-5 Sitzungen. Danach wird sie ein Überwachungspatient.
11.01.07 Erste Bestrahlung, mit gleichzeitig erster Chemo (Carboplatin), erneutes CT,
Befund 1 Punkt auf der Lunge von 0,7mm; die gleiche Aussage, kann eine alte Infektion gewesen sein.
12.01.07 Raja ist etwas matt, aber gut drauf, sie bekommt vorbeugend 5 Tage MCP Tabletten.
18.01.07 2. Bestrahlung, Raja tritt wieder vereinzelt auf.
24.01.07 3. Bestrahlung, Raja tritt verstärkt wieder auf und ist gut drauf, sie läuft wieder Runden rund ums Dorf mit.
28.01.07 ½ Tablette Fosamax , 1x pro Woche für Osteoporose und zur
Tumorwachstumseinschränkung. Schwierigkeit, Einnahme auf nüchternen
Magen, mit 150ml Wasser, danach 30 min. laufen.
02.02.07 2. Chemo in der TK - Kaiserberg, keine Beanstandung, vorsorglich MCP Tropfen, aber keine Übelkeit aufgetreten. Nächste Chemo ggf. in 4 Wochen.
28.02.07 Kontrolluntersuchung in der TK - Kaiserberg, das Röntgenbild zeigt eine Explosion der Krankheit, es gibt keine Möglichkeit mehr.
Wir müssen den Kampf und die Hoffnung aufgeben, es tut so weh...
19.04.2007
Wir danken dem Schicksal, dass Raja zu uns gebracht hat, auch wenn die
Zeit viel zu kurz war. Wir haben gemeinsam gekämpft und gehofft, doch als
der Kampf aussichtslos wurde, schwand auch die Hoffnung….. wir hätten so
gerne weiter gekämpft, damit die Hoffnung niemals geht!